„Es hat von Beginn an alles super funktioniert“
28 junge Menschen haben im September ihren Freiwilligendienst bei der AWO Freiburg aufgenommen. Einer von ihnen ist Louis Wagner. Im Interview erzählt der 18-Jährige, der sich in den kommenden sechs Monaten bei der ISA (Individuelle Schwerstbehinderten-Assistenz) engagiert, von seinen ersten Erfahrungen.
Louis, die ersten zwei Wochen sind geschafft. Welche Eindrücke hast Du in dieser Zeit bekommen?
Louis: Tatsächlich hatte ich erst drei richtige Arbeitseinsätze. Es standen anfangs hauptsächlich Schulungen auf dem Programm. Die waren echt cool. Herr Neumann und Frau Dossenbach (ISA-Leitung, Anm. d. Red.) haben die Schulungen gut durchgeführt, sodass auch trockenere Themen nicht langweilig geworden sind.
Und Deine Arbeitseinsätze…?
Haben super viel Spaß gemacht. Ich bin zunächst Assistenzkraft bei einem Studenten im Rollstuhl. Bei ihm hatte ich eine Nachtschicht, in der ich bei ihm übernachtet habe und ihm geholfen habe, sich zu wenden, damit er keine Druckstellen bekommt. Tags über habe ich ihn bei allem unterstützt, was ansteht: Beim Ankleiden, beim Kochen oder beim Einkaufen. Im Oktober werde ich dann einen Schüler mit Handicap begleiten. Probleme, bei der ISA anzukommen, hatte ich gar keine. Es hat von Beginn an alles super funktioniert.
Vielleicht, weil es ja schon Dein zweites FSJ ist. Wo hast Du Deinen ersten Freiwilligendienst absolviert.
In einer inklusiven Walldorfschule in Emmendingen. Dort habe ich drei Kinder mit besonderem Förderbedarf betreut: Zwei Autisten und ein Kind mit Down Syndrom.
Was hat Dich dazu bewogen, bei der ISA noch ein weiteres FSJ zu beginnen?
Das eine Jahr hat mir schon unglaublich viel Spaß gemacht. Nachdem ich zunächst keine Ahnung hatte, was ich mal beruflich machen möchte, habe ich dabei herausgefunden, dass ich Lehramt studieren will. Allerdings konnte ich dort nicht verlängern, sodass ich mithilfe des Roten Kreuzes auf die ISA gestoßen bin.
Und was willst Du aus dem halben Jahr bei der ISA für Dich mitnehmen?
Ich will weitere Erfahrungen mit Inklusion an Schulen sammeln. Immer mehr Schülerinnen und Schüler mit Handicap besuchen Regelschulen. Als angehender Lehrer wird es später für mich wichtig sein, in diesem Bereich schon Kompetenzen mitzubringen.
Inklusion an Schulen scheint ein Thema zu sein, das Dir am Herzen liegt.
Absolut. Ich habe bei meinem ersten FSJ schon gesehen, wie cool es für Kinder mit Behinderung ist und wie sehr es ihnen hilft, mit anderen Jungs und Mädchen, die kein Handicap haben, auf die gleiche Schule zu gehen.