Viele Aha-Erlebnisse in kurzer Zeit
Valentin Hildenbrand hat im Oktober seinen Bundesfreiwilligendienst bei der Individuellen Schwerstbehinderten-Assistenz der AWO aufgenommen. Im Interview zieht der 21-Jährige eine erste Zwischenbilanz.
Warum hast Du dich für einen Freiwilligendienst entschieden?
Nach meinem abgeschlossenen dualen Studium zum Wirtschaftsingenieur hatte ich das Gefühl, dass es mir sicher nicht schaden könnte, einen Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren – um neue Erfahrungen zu sammeln und etwas unstrittig Sinnvolles zu tun.
… und warum bei der Individuellen Schwerstbehinderten-Assistenz (ISA) der AWO Freiburg?
Da ich zuvor noch keine Berührungspunkte mit Menschen mit Behinderung hatte, hat mich die ISA besonders gereizt. Hier habe ich mir auch von versprochen, über mich selbst hinauswachsen zu können. Da ich ohnehin plane, nächstes Jahr in Freiburg mit dem Masterstudium zu beginnen, war die AWO Freiburg meine erste Anlaufstation.
Wie sieht Deine Arbeit in der Einrichtung aus? Welche Aufgaben hast Du übernommen?
Ich begleite Menschen mit Behinderung, die sich für ein selbstbestimmtes Leben entschieden haben, in ihrem Alltag und assistiere ihnen in Situationen des alltäglichen Lebens, die sie aufgrund ihrer Behinderung nicht allein meistern können. Dazu zählt Unterstützen beim Anziehen, Kochen, aber natürlich auch pflegerische Tätigkeiten.
Natürlich umfassen meine Aufgaben nicht nur körperliche Tätigkeiten, manchmal ist es auch wichtig, einfach nur da zu sein und zuzuhören. Das finde ich sehr spannend!
Wie fällt Dein erstes Fazit aus?
Im Vorfeld meines BFD habe ich durchaus Zweifel gehabt, ob das wirklich der richtige Schritt für mich ist. Schließlich ist es doch ein eher unkonventioneller Weg, sich nach einem Studium, welches eigentlich so gar nichts mit einer sozialen Tätigkeit zu tun hat, für ein soziales Jahr zu entscheiden. Inzwischen konnte ich diese Zweifel für mich aus dem Weg räumen. Ich hatte nach verhältnismäßig kurzer Zeit viele Aha-Erlebnisse und habe andere Blickwinkel einnehmen können. Ich bin davon überzeugt, dass ich nach Ende meines BFD nicht nur Anderen geholfen habe, sondern auch für mich sehr wertvolle Erfahrungen mitnehmen kann.
Auch bei der AWO-Freiburg fühle ich mich sehr gut aufgehoben. Ich habe das Gefühl, dass mir hier immer ein offenes Ohr geschenkt wird. Das Miteinander empfinde ich hier als sehr herzlich.